Vor jedem Urlaubsantritt sind zahlreiche Vorbereitungen notwendig – beim Abhaken der alljährlichen Reisecheckliste haben die meisten Urlauber schon Routine. Doch was bei Reisen in Gebiete wie Süddeutschland, Österreich oder Schweiz oft vergessen wird, ist ein wirksamer Schutz gegen Zecken – hier sollten Urlauber besondere Sorgfalt walten lassen.
Zeckenschutz im Urlaub vom Frühling bis zum Herbst
Zecken sind nicht nur in Frühjahr und Sommer aktiv, auch bei Reisen in der Nachsaison bis in den Herbst hinein ist es durchaus möglich, von einer Zecke gestochen zu werden. In den genannten Urlaubsregionen ist besondere Vorsicht geboten, denn dort fühlen sich die kleinen Blutsauger außerordentlich wohl. Aber auch skandinavische Länder oder osteuropäische Regionen, wie beispielsweise das Baltikum, zählen zu den Risikogebieten.
Zecken sind Überträger zweier Erkrankungen, die gefährliche Auswirkungen haben können: Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, und die sogenannte Lyme-Borreliose, eine bakterielle Infektion, welche unterschiedliche Krankheitssymptome, wie Schädigung des Zentralnervensystems, der Haut und der Gelenke, auslösen kann. Bei Nichtbehandlung kann es zu schweren Komplikationen und zu einem chronischen Verlauf der Erkrankungen kommen.
Durch die FSME-Virenübertragung kann eine gefährliche Hirnhautentzündung ausgelöst werden. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt eine sehr gut verträgliche und wirksame Impfung gegen FSME-Viren, die bei einer Erstimpfung drei Termine erforderlich macht – danach sind Auffrischimpfungen erst wieder im Abstand von drei Jahren notwendig.
Wer sich kurz vor Reiseantritt für eine Immunisierung entscheidet, kann von der Möglichkeit einer Schnellimmunisierung Gebrauch machen – hier besteht bereits nach zwei Wochen ein wirksamer Impfschutz, der nach 12 bis 18 Monaten wieder aufgefrischt wird.
Zeckenschutz trotz Immunisierung – gute Bekleidung und wirksame Präparate
Trotz Impfschutz können sich Urlauber vor einem Zeckenstich schützen, indem sie bei Ausflügen in die Natur geeignete Kleidung und festes Schuhwerk tragen. Zusätzlichen Schutz bringen wirksame Mittel, mit deren Hilfe Zeckenstiche von Vornherein vermieden werden können: Zeckenschutz aus der Apotheke, wie Sprays oder Cremes, ermöglichen Urlaubern einen sorgloseren Aufenthalt im Freien. Diese Zeckenschutzmittel, auch Repellents genannt, sind praktisch und einfach zu handhaben. Weil die verschiedenen Präparate jedoch bei jedem Anwender unterschiedlich lange wirken können, sollten sich Urlauber beraten lassen, welches Mittel für sie geeignet ist.
Bei Spaziergängen durch Parks oder Wanderungen durch Wiesen, im Wald oder über Felder schützen lange Hosen und festes Schuhwerk davor, dass die Zecken leicht unter die Kleidung krabbeln können. Helle Bekleidung hat den zusätzlichen Vorteil, dass man Zecken schneller entdeckt und sie abschütteln kann. Zecken suchen sich häufig Kniekehlen oder Achselhöhlen aus, in denen sie sich festsaugen. Sollte ein Verdacht auf Zecken bestehen, empfiehlt es sich, dass die Betroffenen sich gegenseitig sorgfältig absuchen, denn Zecken halten sich an gut durchbluteten Körperstellen, am Hinterkopf oder in Hautfalten auf.